Während Deutschland bereits in den Wintermantel gehüllt ist, erwacht Havanna im November zu seinem schönsten Glanz. Die drückende Schwüle der Sommermonate ist gewichen, die Regenzeit neigt sich dem Ende zu und die Temperaturen pendeln sich bei angenehmen 24-28 Grad ein. Für Paare, die dem grauen November entfliehen möchten, bietet Kubas Hauptstadt eine perfekte Mischung aus kolonialem Charme, pulsierendem Nachtleben und authentischen Begegnungen – und das alles zu einem Bruchteil dessen, was andere Karibikziele kosten würden.
Warum Havanna im November das perfekte Reiseziel ist
Der November markiert den Beginn der Trockenzeit in Kuba, was bedeutet, dass ihr euch auf strahlend blauen Himmel und warme Abende freuen könnt, ohne euch Sorgen über tropische Regenschauer machen zu müssen. Die Luftfeuchtigkeit ist deutlich angenehmer als in den Sommermonaten, und die frische Brise vom Malecón macht selbst längere Stadtspaziergänge zu einem Vergnügen. Gleichzeitig sind die Touristenströme noch nicht so stark wie in der Hochsaison, was euch authentischere Erlebnisse und günstigere Preise beschert.
Havanna entdecken: Zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Die Altstadt – Ein lebendiges Museum
Beginnt eure Erkundung in der Habana Vieja, wo jeder Pflasterstein eine Geschichte erzählt. Die kopfsteingepflasterten Gassen führen euch vorbei an prächtigen Kolonialbauten, deren verwitterte Fassaden von vergangenen Zeiten zeugen. Hier könnt ihr stundenlang wandeln, ohne einen Cent auszugeben – die Architektur selbst ist das Museum. Plant mindestens einen ganzen Tag für die verschiedenen Plazas ein: Der zentrale Platz mit seiner imposanten Kathedrale, der lebendige Waffenplatz mit seinem Antiquitätenmarkt und der charmante Alte Platz mit seinen gemütlichen Arkaden.
Das pulsierende Herz der Stadt
Verlasst die touristischen Pfade und taucht ein in das echte Havanna. Im Stadtteil Centro schlendert ihr durch Straßen, in denen das Leben pulsiert: Kinder spielen Baseball zwischen parkenden Oldtimern, aus offenen Fenstern erklingt Salsa-Musik, und an jeder Ecke riecht es nach geröstetem Kaffee und frittierten Kochbananen. Diese Gegend offenbart euch das authentische kubanische Leben, fernab von aufpolierter Tourismuskulisse.
Unvergessliche Erlebnisse für wenig Geld
Romantische Momente am Malecón
Keine Havanna-Reise ist komplett ohne ausgedehnte Spaziergänge entlang des Malecóns. Diese acht Kilometer lange Uferpromenade verwandelt sich bei Sonnenuntergang in eine natürliche Bühne für Straßenmusiker, verliebte Paare und Fischer. Bringt euch eine Flasche kubanischen Rum (ab 3 Euro im lokalen Supermarkt) mit und genießt den spektakulären Sonnenuntergang – romantischer und günstiger geht es kaum.
Musik liegt in der Luft
In Havanna ist Live-Musik allgegenwärtig und oft kostenlos. In den Straßen der Altstadt, auf öffentlichen Plätzen und in kleinen Bars könnt ihr authentische kubanische Rhythmen erleben. Viele lokale Bars verlangen keinen Eintritt und ihr zahlt lediglich für eure Getränke – ein Mojito kostet umgerechnet etwa 2-3 Euro.

Praktische Reisetipps für das kleine Budget
Günstig übernachten in authentischen Casas
Verzichtet auf teure Hotels und entscheidet euch für Casas Particulares – private Unterkünfte bei kubanischen Familien. Für 25-40 Euro pro Nacht bekommt ihr nicht nur ein sauberes Zimmer, sondern auch authentische Einblicke in das kubanische Leben. Eure Gastgeber sind oft die besten Reiseführer und verraten euch Geheimtipps, die in keinem Reiseführer stehen. Sucht nach Casas mit dem charakteristischen blauen Ankerlogo an der Tür – das ist das offizielle Zeichen für lizenzierte private Unterkünfte.
Kulinarische Abenteuer ohne Gourmet-Preise
Das kubanische Straßenessen ist nicht nur unglaublich günstig, sondern auch köstlich. Paladares – kleine, private Restaurants in Wohnhäusern – bieten authentische kubanische Küche zu fairen Preisen. Ein komplettes Abendessen kostet hier zwischen 8-15 Euro pro Person. Probiert unbedingt Ropa Vieja, das Nationalgericht aus geschmortem Rindfleisch, oder frischen Fisch mit Moros y Cristianos (schwarze Bohnen mit Reis).
Für das schmale Budget sind die staatlichen Cafeterias eine gute Option: Hier bekommt ihr eine warme Mahlzeit schon ab 2-4 Euro. Der Kaffee ist überall excellent und kostet selten mehr als 0,50 Euro.
Fortbewegung wie die Einheimischen
Nutzt die Sammeltaxis (Colectivos) – alte amerikanische Straßenkreuzer, die feste Routen abfahren. Eine Fahrt quer durch die Stadt kostet umgerechnet etwa 0,30 Euro pro Person. Für romantische Fahrten könnt ihr euch auch ein klassisches Taxi für eine Stunde mieten – rechnet mit etwa 25-30 Euro für eine ausgiebige Stadtfahrt in einem Oldtimer.
Zu Fuß seid ihr in der kompakten Altstadt am besten aufgehoben. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen alle im Umkreis von wenigen Kilometern, und das Laufen durch die historischen Straßen ist ohnehin Teil des Erlebnisses.
Insider-Tipps für authentische Erlebnisse
Besucht einen der lokalen Märkte, wo ihr frisches Obst und kubanische Spezialitäten probieren könnt. Die Verkäufer freuen sich über interessierte Touristen und lassen euch gerne kosten. Ein Kilo tropischer Früchte kostet selten mehr als 2-3 Euro.
Plant einen Ausflug zu den nahegelegenen Stränden – ein lokaler Bus bringt euch für weniger als 2 Euro an kilometerlange Sandstrände, die ihr oft fast für euch allein habt. Packt Snacks und Getränke ein, denn die Strandversorgung ist begrenzt, aber dafür umso authentischer.
Lernt ein paar Brocken Spanisch – die Kubaner sind unglaublich herzlich und freuen sich riesig, wenn ihr euch in ihrer Sprache verständigen könnt. Diese kleinen Gesten öffnen Türen zu unvergesslichen Begegnungen und oft auch zu Einladungen in kubanische Häuser.
Havanna im November ist wie ein gut gehütetes Geheimnis – perfektes Wetter, authentische Erlebnisse und Preise, die euer Reisebudget schonen. Die Stadt wird euch mit ihrer einzigartigen Mischung aus Geschichte, Kultur und Lebensfreude verzaubern, ohne dass ihr dafür ein Vermögen ausgeben müsst.
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